Klaus Dieter Platsch
Klaus Dieter Platsch
„Die Sehnsucht im Herzen ist wie eine
leuchtende Fackel in der Dunkelheit,
die die Meisterin sieht.“

Meine sah Irina Tweedie.
Sie war Sufi-Lehrerin, die die spirituelle Tradition der Naqshbandiyya Mujaddidiyya in die westliche Welt brachte. Was sie lehrte, transzendiert jede äußere Form von Religion und spiritueller Tradition in einen innen erlebbaren offenen und freien Raum von Herz und Geist.
Mich traf die die Qualität der Liebe auf diesem Weg tief ins Herz. Die Offenheit des Geistes und die Süße des inneren Freiseins waren mir in die Seele geschrieben. Seit Mrs. Tweedie mich fand, erhielt ich das unschätzbare Geschenk, über viele Jahre direkt von ihr lernen zu dürfen. Selbst heute noch nach ihrem Tod im Jahr 1999 ist es so.
Wie es in dieser spirituellen Linie üblich ist, werden die Schüler auch zu anderen Lehrern und Lehrerinnen „geschickt“, um bestimmte Aspekte des eigenen Wachstums und der innere Reifung zu lernen und zu erhalten.
So bin ich Lehrerinnen und Lehrern begegnet, denen ich ganz direkt Aspekte der Schulung und Transformation verdanke. Zu ihnen gehören: Annette Kaiser, Llewellyn Vaughan Lee, Guruji Mohan, Nura Loeks und Thomas Hübl. Ihnen allen verdanke ich unendlich viel.
Menschen, von denen ich durch ihr Sein und ihre Lehre lernen durfte und zum Teil immer noch darf, sind Willigis Jäger, Ken Wilber, Byron Katie, Eckhart Tolle und aus meiner „chinesischen“ Zeit herrührend Laotse und das Dao De Jing.
Als Arzt hat die spirituelle Ausrichtung mich in immer tiefere Schichten geführt, Heilungsprozesse neu und aus der Tiefe heraus zu verstehen: Nicht ich heile – es heilt. Die erste Heil-Initiation durfte ich 1993 durch Gurji Mohan, einen indischen Heiler und Lehrer, erfahren. Mehrere Jahre war ich mit ihm.
Als ich zu seinen Füßen zu sitzen begann, war ich verwirrt, denn ich hatte doch schon eine Lehrerin und einen Pfad. Als ich Mrs. Tweedie dann fragte, war ihre Antwort: Alles ist gut. Du gehörst zu unserer Linie und zur Heillinie.
Anfang der 2000er Jahre setzte sich die Schulung des Heilens und des spirituellen Wachsens durch die US-amerikanische Lehrerin und Heilerin Nura Loeks fort. Sie ist Sufi-Lehrerin, Rabbinerin und Heilerin zugleich. Ihr verdanke ich tiefe Einsichten und Erfahrungen, sowohl auf meinem spirituellen Weg als auch was Heilung aus dem Urgrund allen Seins betrifft. Sie begleitet mich bis heute noch von Zeit zu Zeit.
Heilarbeit
Auf der Ebene des Heilens gab es mehrere Phasen: Zuerst eine intensive Phase der Chinesischen Medizin, die ich bis vor einigen Jahren auch lehrte – mit dem klaren Schwerpunkt der seelischen und spirituellen Ausrichtung. Ab 2001 ging ich immer offener mit den Fragen von Spiritualität und Medizin in die Öffentlichkeit. Von 2002 bis 2010 lud ich zu Tagungen Medizin und Spiritualität auf der Fraueninsel im Chiemsee ein. Viele inspirierende Begegnungen mit Lehrenden, mit ReferentInnen und TeilnehmerInnen erweiterten meinen Horizont. Ich lernte viel und gern.
In dieser Zeit entwickelte ich die zweijährige Ausbildung Heilende Medizin für Menschen in den Heilberufen, in der ich von 2004 bis 2020 viele Menschen in ihrer Entwicklung begleiten durfte.
Von 2016 bis 2023 kam das einjährige Format Caring and Healing dazu, in dem mein Team und ich uns mit diesen Inhalten an Medizinstudierende wenden konnten. Dazu halfen ein zertifizierter universitärer Rahmen und die gemeinnützige Caring and Healing Gesellschaft. Durch letztere haben über all die Jahre viele Spenderinnen und Spender die Entwicklung einer heilsamen Persönlichkeit von Medizinstudierenden gefördert und das Projekt finanziert.
2013 kam die Synchronisation Heilendes Feld ins Leben, ein offener Kreis von Menschen, die für andere in Not und Krankheit um Hilfe bitten. Eine Kreis, getragen von vielen, die sich und ihre Zeit für andere zur Verfügung stellen.
Mehr zur Heilarbeit ist auf meiner zweiten Website Heilende Medizin zu finden.
Spirituelle Begleitung
Die intensive Auseinandersetzung mit den Fragen von Heilsein sowie innerer und äußerer Heilung führt wie von allein in die Tiefe der essenziellen Fragen des Menschseins. Diese Fragen zu erlauben und zu durchdringen, heißt für viele, in die spirituelle Dimension des Lebens einzutauchen und mündet nicht selten in einen spirituellen Entwicklungsweg – für kranke und gesunde Menschen und auch für diejenigen, die einen Heilberuf ausüben. Meine Freude gilt von daher sehr zentral und intensiv auch der spirituellen Begleitung von Menschen. Menschen auf dem inneren Weg unterstützen zu dürfen, Menschen mit Sehnsucht im Herzen nach ihrem inneren Zuhause.
Der äußere Bereich von Heilarbeit ergänzt sich so substanziell durch ein Immer-heiler-Werden durch ein innerliches Wachsen. Wodurch immer mehr Hüllen abfallen dürfen, die den Blick auf das, wer wir wirklich sind und auf die letztendliche Wirklichkeit verstellen. Das Zusammensein mit den Menschen in ihrer Suche und Tiefe erfüllt mich mit tiefer Freude. In der Herzensqualität der Liebe und Wahrhaftigkeit liegt ein unmittelbares inneres Freisein. Das mit anderen Menschen zu erleben, ist für mich eine große Gnade und das großzügigste Geschenk, das das Leben nur machen kann.